Forschungsaktion Obstanser Eishöhle (Osttirol)

[24.-27.7.2008]

An der von den beiden Landesvereinen Wien/Niederösterreich und Tirol ausgeschriebenen Forschungsaktion in den Karnischen Alpen beteiligten sich 21 HöhlenforscherInnen aus Wien, Niederösterreich, Kärnten, Oberösterreich, Tirol und Deutschland. Die in über 2000 m Seehöhe bei Kartitsch gelegene Obstanser Eishöhle wurde 1934 bearbeitet und schlief seither einen höhlenkundlichen Dornröschenschlaf. In 4 Tagen (inkl. An- und Abreise) wurde nun der aus 1934 stammende Plan der Obstanser Eishöhle nachvermessen sowie mehrere hundert Meter neuer Gangstrecken entdeckt und vermessen. Im Umfeld der Obstanser Eishöhle wurden 6 weitere Höhlen erforscht und vermessen. In Summe ergab dies über 1 km kartierter Höhlenstrecken. In keinem der drei Hauptäste der Obstanser Eishöhle, die mit Eis, einem Höhlenbach und Tropfsteinen aufwartet, wurde ein Ende erreicht. Harald Mixanig und Erhart Fritsch sammelten Lebewesen auf. Gefunden wurden in der Eishöhle u.a. zwei Schneckenarten, Staphyliniden (= Kurzflügler/Käfer), kleine Carabiden (wahrscheinlich Gattung Nebria), sowie ein Vertreter der Micortidae (Wühlmaus-Art) im Eis. In der Bullö-Tropfsteinhöhle wurde ein Fledermausschädel gefunden. Eine Kaverne aus dem 1. Weltkrieg in 2.450 m Seehöhe war hingegen völlig fundleer. Christoph Spötl führte Beprobungen der stellenweise aktiven Sinterbildung in der Tropfsteinhöhle durch. Weiters wurden Temperatur- und Radonmessgeräte in der Eishöhle platziert, Wasserproben genommen (Rudi Pavuza, Petra Cech) und an Messpunkte für Eisdickenbeobachtungen markiert (Petra Cech, Christoph Spötl). Bei der Verabschiedung am Sonntagmittag waren sich alle einig: Es war eine gelungene Forschungsaktion - Fortsetzung allseits geplant. Stützpunkt war die liebevoll betreute Obstanser Seehütte.

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