Spinnenschacht |
|
29. April 2017 Grazer Bergland | |
Um die Vermessung des Spinnenschachtes abzuschließen (und weil das Wetter zu winterlich für Touren ins Hochgebirge war), begaben wir uns wieder ins Grazer Bergland. Am Hinweg zum Spinnenschacht versuchten wir noch, den Steinbockcanyon zu lokalisierten, scheiterten aber kläglich an dieser Aufgabe. Erste Berichte über den Steinbockcanyon gibt es schon von Bock (irriger Weise ist die Höhle aber nicht nach ihm sondern nach einem aufgefundenen Steinbockschädel benannt), da jedoch kein Plan der Höhle existierte war das Hauptziel der Tour die Vermessung der Höhle. Eine brauchbare Zustiegsbeschreibung existierte; als wir uns dem Objekt nahe fühlten, schwärmten wir aus. Nach einer guten Stunde des Suchens hangauf und hangab mussten wir zu dem Schluss kommen, dass der schon früher als "unauffällig" beschriebene Eingang der Höhle mittlerweile offenbar im Zuge von Forststraßenbau oder Waldarbeiten verschüttet worden und die Höhle nun nicht mehr zugänglich ist. Also ab in den Spinnenschacht, welcher bedingt durch die vorangegangenen Regenfälle etwas feucht, aber weniger nass als erwartet war. Frohen Mutes durchschloffen wir die wassergefüllten Sinterbecken im Wassergang und fingen dort zwei Niphargen zwecks genauer Artbestimmung durch einen Fachmann. Moni und Johannes begaben sich sodann in die bislang unvermessenen nördlichsten Höhlenteile und schafften es, den niedrigen Schlüfen noch 20 m vermessene Gangstecke abzuringen, bevor der Schluf an einer für Höhlenforscher normaler Dimensionen unbefahrbaren Engstelle endgültig endete. Die nördlichen Schlüfe beginnen mit einer knackigen Engstelle, danach erreicht man eine Raumerweiterung bevor es wieder niedriger wird. Eckart und Wetti rückten dem schon von Polt erkletterten Schlot im Wassergang zu Leibe. Der Schlot erwies sich als gut kletterbar, auch konnte Eckart die von Polt gesetzten und nach wie vor vorhandenen Anker zur Sicherung nutzen. In 9 m Höhe erreicht man so eine kleine, hübsch versinterte Kammer. Direkt über dem Schlot hängt ein markanter, etwas korrodierter Stalagtit. Auffallend waren in dieser Kammer korrodierte, dunkle Sinterschichten sowie knollenartige, schwarz glänzende Gesteinsbrocken, welche an Bohnerz erinnerten. Beim Vermessen schwirrte Wetti und Ecki eine verärgerte Fledermaus um die Ohren. Dass der Schlot zumindest gelegentlich von Fledermäusen besucht wird, zeigten auch die zahlreichen Kratzspuren im Lehm an den Wänden der Deckenkammer. Der Schlot brachte der Höhle einen Ganglängenzuwachs von 11m. |
|
Mit dabei: Eckart Herrmann, Moni Schöner, Johannes Wallner, Wetti Wielander |
|
Vermessen: 30 m |
[ zurück ]