Unter Steinböcken |
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6. Januar 2018 Grazer Bergland | |
Am Vorabend habe ich zufällig noch in einer Naturdoku vorbeigezappt, in der Nationalpark-Ranger der Hohen Tauern mit einem 1-m-Fernrohr ganz aufgeregt einen fern am Bergkamm stehenden Steinbock beobachteten, und heute am Röthelstein, mitten im Wald, begegnen wir auf Tuchfühlung zwei superkapitalen Böcken, die einander (oder uns?!) heftig anfauchen. Ohne einen Millimeter von ihrer Bahn abzuweichen ziehen sie in gesetzten Schritten weiter. Zurück bleibt der scharfe Geruch von 100 Ziegenböcken. Unser Weg führt uns an der Arena, dem Rampenwulst und dem Nadelspitz vorbei zu zwei noch unbearbeiteten Höhlen, die Kolkhöhle und die Schichtfugenhöhle. Sie wurden bereits in den 1970ern von Mitgliedern LVH Steiermark aufgefunden, damals aber nur gröbst aus dem Gedächtnis skizziert und seither nicht mehr beachtet. \\r\\nDas Ambiente des Höhlenreviers ist wildromantisch. Schon der Zustieg führt durch eine Höhle, und das Portal der Kolkhöhle gäbe eine schöne Naturbühne für eine Aufführung des „Freischütz“ ab. Wetti und Nikola gehen gleich den Schlot am Ende der Höhle an, und Eckart beginnt mit der Vermessung am Portal. Hannes, der schon unzählige Höhlen im Gebiet allein aufgearbeitet hat, darf nun, wo er endlich wieder einmal Besuch hat, wieder allein die unterhalb gelegene Schichtfugenhöhle kartieren. Mit rund 150 Höhlenmetern in der Tasche steigen wir durch das Brunntal ab, wo uns von dem in der Abendsonne rosarot leuchtenden Brunntalpfeiler einige verlockende Portale heruntergrinsen. Nach einem Besuch im Bärenloch (die 20 Kleinen Hufeisennasen vor dem Siphon wachen hoffentlich vor den Frühjahrshochwässern auf!) fallen wir noch in die außen stockfinstere Spelunke beim Bärenschützen-Parkplatz ein, die sich durch eine gute Küche bei, nunja, physisch vorhandenem Servierpersonal auszeichnet. Weil es nicht anders gelingt hilft Hannes am Schluss noch bei der Rechnung aus – und irrt sich dabei erst recht. Wahrscheinlich ist er im Kopf schon bei seiner morgigen Flugreise zur Mathematikertagung in San Diego… |
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Mit dabei: Eckart Herrmann, Nikola Pletikosic, Johannes Wallner, Barbara Wielander |
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Vermessen: 146 m |
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