Neuigkeiten aus dem Klausgrabenschacht |
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26. Mai 2019 Kaiserbrunn/Krummbachgraben | |
Seit dem Vorbericht vom 19. Juni 2018, an den in diesem Bericht angeschlossen wird, erfolgten in die Untiefen des Klausgrabenschachts (1854/379) weitere Forschungsfahrten mit jeweils wechselnder Beteiligung. Dabei wurde eifrig weitervermessen, biologisches Fundmaterial aufgesammelt, der Seileinbau angepasst. Diesmal stand einerseits die Weitervermessung in den bereits befahrenen tieferen Teilen auf dem Programm sowie die Befahrbarmachung zweier Schlote im Bereich des 15m tiefen Hauptschachts. Die Vermessung der tieferen Teile gestaltete sich infolge des dort vorherrschenden, nicht besonders übersichtlichen Blockwerks als weiterhin umständlich und langwierig. Damit stand dem nicht-vermessenden Verfasser dieses Berichts genügend Zeit zur Verfügung, um sich noch zwei Schloten im Bereich des Hauptschachts zu widmen: Der knapp über dem Schachtgrund ansetzende Schlot ("Versturzschlot") wurde bereits von Philipp Kain und dem Verfasser gewagt frei erklettert und nunmehr für Vermessungszwecke mit Seil versehen. Er kennzeichnet sich durch eine Ansammlung von Versturzblöcken, durch die für einige Meter, stellenweise auch geräumiger, schräg in die Höhe hindurchgeklettert werden kann, bis sich der Versturz unschliefbar verschließt. Der im oberen Bereich des Hauptschachts ansetzende Schlot ("Schlufschlot") war schon zum Zeitpunkt der Befahrung vom 19. Juni 2018 erspäht worden, erschien allerdings damals unerreichbar, nicht zuletzt aufgrund der luftigen Höhe und der für Einbauzwecke eher mauen Gesteinsbedingungen (dicker Bergmilchüberzug). Diesmal gelang es, den Schlot zu erreichen, und zwar durch den umständlichen Einbau eines Seilwegs quer entlang der gegenüberliegenden Schachtwand und durch anschließendes gewagtes Überspreizen des 15m tiefen Abgrunds. So konnte schließlich dorthin ein luftiger "Pendler" direkt vom bisherigen Schachteinstieg aus verlegt werden. Der Schlot erwies sich als zunächst gewagt senkrecht nach oben und sodann schräg für einige Meter weiter mühsam beschliefbar, bis er schließlich auch dem Verfasser zu eng wurde. Dennoch kann sich das Ergebnis der bisherigen Arbeiten durchaus sehen lassen: Der Klausgrabenschacht ist auf bislang 160m Länge bei 46m Tiefe vermessen, wobei die beiden Schlote mangels Vermessung noch nicht mitgerechnet sind. Damit wird der Klausgrabenschacht mit Gewissheit die bislang drittlängste Höhle im Katastergebiet Schneeberg, nämlich den Saugrabenschacht (1854/20), vom Stockerl verdrängen. Weiteres Neulandpotential ist aber nicht mehr gegeben. Um auch dem vermessenden Teilnehmer angesichts des zu geringen Seilvorrats wieder die Rückkehr ans Tageslicht zu erlauben, musste der so manchen Forscher vielleicht in Entzückung versetzende Pendler leider wieder ausgebaut werden. |
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Mit dabei: Friedrich Volkmann, Walter Mühlbacher |
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Vermessen: 160 m |
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