9. Forschungswoche-Schiestlhaus![]() |
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31. August bis 6. September 2019 Hochschwab | |
Die 9. Forschungswoche am Schiestlhaus war die bisher internationalste: die 12 TeilnehmerInnen kamen aus 7 Nationen, was auch als FSE-Projekt gefördert wurde. Aufgrund des zum Teil regnerischen Wetters wurden vor allem bisher nicht dokumentierte Objekte bearbeitet und in länger bekannten kleineren Höhlen weitergeforscht: insgesamt konnten 36 Höhlen erstmals vermessen und in 5 Höhlen konnte vorwiegend aufgrund von Eisrückgang weiter abgestiegen werden. Sie befinden sich hauptsächlich rund um den Wetterkogel, nördlich vom Hochwart und in Schiestlhausnähe. Ein Drohnenflug führte zur Entdeckung zweier weiterer Höhlen in der Eismauer. Erwähnenswert sind der 65 m tiefe Sieben-Nationen-Schacht (geht weiter), der Kotzifantenschacht und die G’nack-Br-Höhle mit jeweils um die 50 m Länge sowie ein Schacht im Bereich des in den 1970er Jahren postulierten Dezimalschachts der bis in 70 m Tiefe dokumentiert wurde. Im Moosbacherlschacht wurde unter einem unangenehmen Schneepfropen der bisher tiefste Punkt in 65 m erreicht, jedoch konnte in einem Seitenteil eine weitere 30-m-Stufe gefunden werden, die jedoch nicht befahren wurde. Im Schie-Schacht-65 wurde in 47 m Tiefe der Grund erreicht; Beides sind schon länger bekannten Objekte. Zwei Touren führten in den Potentialschacht, wo Reststrecken und Schlote bearbeitet wurden. Im zum Teil ungewöhnlich versinterten Neuland konnten Knochen eines weiteren (3.) juvenilen Höhlenbären sowie CCCs (Cryogene Höhlenkalzite) gefunden werden. Außerdem wurden Augensteinproben für Datierungen mittels kosmogener Nuklide genommen. Im Potentialschacht kamen in Summe 230 m dazu womit die Länge jetzt 2329 m beträgt. Im knapp kürzeren Steinbockschacht (L 2324 m) wurden Datenlogger installiert, eine Cave-Link Verbindung zum Biwak auf -200 m erfolgreich getestet, Material transportiert und das Biwak kontrolliert. Aufgrund der starken Wasserführung war kein Tiefenabstieg möglich. Im TREMMEL-Schacht-413 konnte aufgrund von Eisrückgang eine neue Tiefe von 146 m erreicht werden. Hier wurden Proben von organischem Material für Radiokarbondatierungen der Eisbasis genommen. Dank gilt der FSE, wie jedes Jahr der MA 31 und der Schiestlhauscrew, die uns zu jeder Tages- und Nachtzeit willkommen heißt und uns verwöhnt wie keine andere! |
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Mit dabei: Gyurci Adamoczky (HU), Kathi Bürger, Barbara Funk, Eva Kaminsky (DE), Zsolt Kántor (HU), György Kovács (HU), Ota Krásný (CZ), Pauline Oberender (DE), Lukas Plan, Tanguy Racine (FR), Wendy Reusens (BE), Rob Watson (GB) |
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Vermessen: 1200 m |
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