Forschungswoche Schiestlhaus |
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23. bis 31. August 2013 Hochschwab, Stmk | |
Auch heuer fand wieder eine sehr erfolgreiche internationale Forschungswoche am Hochschwab mit Stützpunkt Schiestlhaus statt. Weder von diversen Autopannen (mit daher nötigen Umwegen zurück nach Budapest bzw. Zagreb) noch vom waagrechten Regen, vom Hagel oder vom dichten Nebel ließen sich die bis zu 20 sehr motivierten Teilnehmer aufhalten. Nur das geplante Zelten in der Nähe des Steinbockschachts war den ungarischen Teilnehmern angesichts des ungünstigen Wetters dann doch zu heftig. Ebenso wurde ein von einem Damenteam geplanter Biwakausflug zum Hinteren Poster wetterbedingt abgesagt, zumal sich auch in deutlich geringerer Entfernung vom Schiestlhaus noch reichlich schönere Betätigungsmöglichkeiten – auch in großen neuen Höhlen - fanden. Gleich am dritten Tag machten die ungarischen Teilnehmer in der Gegend des Hochwart die größte Entdeckung der Woche: in der Speikbodenhöhle gelangt man nach einem ca. 30 m tiefen Einstiegsschacht in einen großräumigen und weitläufigen Horizontalteil. Diese schöne Höhle mit ihren großen Hallen, geräumigen Gängen, dem Höhlensee und dem für Hochschwabverhältnisse reichlichen Sinterschmuck war mit Sicherheit das beliebteste Forschungsziel dieser Woche. Dort wurden während bis jetzt über 800 m vermessen, und einige Fortsetzungen – vorallem Schlote aber auch ein Gang am anderen Ufer des Sees - blieben noch offen. Unter weitaus weniger angenehmen Bedingungen wurde heuer auch im Potentialschacht wieder intensiv weitergeforscht. Trotz der nassen Verhältnisse in der Höhle wurden dort 680 m vermessen. Damit beträgt die Gesamtlänge des Potentialschachtes 1413 m. Leider vereitelte der anhaltende Regen eine Weiterforschung im Steinbockschacht: in die in 220 m Tiefe ansetzende, auf 70 m Tiefe geschätzte Schachtfortsetzung traten zwei starke Wasserfälle ein. Hier konnte lediglich die darüber liegende 94-m-Stufe exakter vermessen werden. Weiters wurden im Gschöderer Kar zwei neue Schächte mit einer Tiefe von 20 bzw 38 m bearbeitet, und im Bereich Ochsenreichkar bzw Wetterkogel wurden zwei bekannte Höhlen neu vermessen, von denen es bis dahin nur grobe Skizzen gab. In derselben Region wurden auch zwei neue Objekte mit einer Länge von 58 bzw 36 m aufgenommen. Um Daten über das Wasserspeichervermögen der Oberflächennahen Zone des Karst (Epikarst) zu erlangen, zu erlangen wurde auch in der Hirschgrubenhöhle Untersuchungen durchgeführt. Dies geschieht im Rahmen einer Diplomarbeit von Thomas Exel. Dazu wurden Planen zum Auffangend es Wassers unterhalb eine tagnahen Schlotes sowie ein Messwehr mit diversen Datenloggern installiert. Trotz der schönen Erfolge der Woche bleibt am Hochschwab noch reichlich zu tun, und viele unerforschte Eingänge warten noch darauf, dass wir wieder kommen. Gedankt sei dem Schiestlhausteam (Christian, Wolf, Lilly und Kathi) für die grandiose Betreuung und den Wiener Wasserwerken für die finanzielle und logistische Unterstützung beim Personentransport. Text: Lili und Lukas |
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Mit dabei: György Adamoczky (HU), Ana Baksic (HR), Harald Bauer , Vinka Dubovecak (HR), Thomas Exel , Barbara Funk , Andreas Glitzner , Sarah Gross , Lili Guggenberger , Csaba Hajdu (HU), Bibiana Heigl , Zsolt Kantor (HU), Peter Kunisch (HU), Rezsö Meszaros (HU), Pauline Oberender , Andrija Perusic (HR), Lukas Plan , Wendy Reusens (D), Tea Selakovic (HR), Zoltan Sümegi (HU) |
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Vermessen: 1750 m |
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