14.-15.Oktober 2006: Tour de Force im Gesäuse
Ein ungemein intensives Forschungswochende bescherte uns im Gesäuse eine Menge weiterer Entdeckungen: der Samstag war
dem Schneekar (Hochtor) gewidmet, wo wir gut 20 neue Höhlen lagemäßig fixieren konnten, drei
Schachtcanyons wurden auf 39m, 67m bzw. 80m vermessen - im längsten
geht es mit Wetterführung kräftig weiter (Abbruch wegen fortgeschrittener
Uhrzeit). Ein weiterer Canyon wurde auf Mittelhöhlenformat erkundet.
Am Sonntag ging es weiter in den Hinterwinkel, wo wir uns
auf die Ostwände des Buchstein-Plateaus stürzten, die von Günther Illek
bereits eine Woche davor fernerkundet worden waren. Eine Gruppe versuchte das
markante Riesenportal (>100x100m!) zu erreichen, scheiterte aber
vorerst am überaus brüchigen Kletterzustieg. Die zweite Gruppe musste zuerst einen
ähnlichen Rückschlag in Kleinformat hinnehmen, entdeckte dann aber
neben anderen, teils bewetterten Höhlen eine von Blockwerk verdeckte
Eishöhle, der ein zwischen den Blöcken laut pfeifender Eiswind entströmt. 3 Stunden
später wird die Eishöhle nochmals von der anderen Gruppe entdeckt - ebenfalls
ohne Ausrüstung...Pro Tag waren das für jeden gut 1500 Höhenmeter und 12-14 Stunden im
Gelände. Stützpunkt war das Matratzenlager am Campingplatz Gstatterboden.
Die Forschung im Gesäuse ist derzeit weit über die Höhlen hinaus
spannend:
eine grundsätzlich unterschiedliche Gestalt der Höhlen nördlich und
südlich
der Enns könnte bisher anerkannte Erklärungen zur Landschaftsgeschichte
des
Gesäuses über den Haufen werfen! (Näheres dazu am 21.11. in der KHA -
Vortrag Plan/Herrmann)
Teilnehmer: Reinhard Fischer, Robert Fröhlich, Eckart Herrmann, Günther Illek, Peter Kalsner
Hier ein paar Bilder - für die Großansicht anklicken.
<<- zurück